Workshop Obstbaumschnitt

In regelmäßigen Abständen laden wir Interessierte ein, unserem Gartenbauexperte und NABU-Mitglied Klaus Dietrich bei einem Obstbaumschnitt-Workshop über die Schulter zu schauen und wenn gewollt auch selbst das Erlernte vor Ort auszuprobieren.

Die Workshops finden je nach Bedarf im Frühjahr bzw. im Herbst statt. Auch einen Sommerschnittkurs konnte schon mal besucht werden. 

Bilder von Holger Hackendahl und Elke Busch


Pflanzaktion 2020

Im Oktober trafen sich drei Mitglieder auf der Streuobstwiese unterhalb des Naturschutzgebietes „Am Rauhensee“ in Steinheim, um Obstbäume zu pflanzen. Bei den Bäumen handelt es sich um auf einer stark wachsenden Sämlingsunterlage veredelte Apfel- und eine Pflaumensorten, welche als Hochstämme gezogen werden. Diese Bäume brauchen zwar länger bis sie mit dem Ertrag anfangen, dafür haben sie aber eine wesentlich längere Lebensdauer als beispielsweise Halb- oder Viertelstämme, welche schon 1 bis 2 Jahre nach der Pflanzung mit dem Fruchten anfangen. Die von den Naturschützer/innen gepflanzten Obstbäume, nebst Pfosten, Wühlmauskorb, Hasendraht und Strick, wurden von der Stadt Hanau im Rahmen einer Aktion günstig abgegeben, um den Streuobstbestand im Stadtgebiet zu fördern. Streuobstgebiete stellen einen ökologisch sehr wertvollen Lebensraum für eine Vielzahl von Tier- und Pflanzenarten dar und sollten unbedingt erhalten und ausgebaut werden. In den fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts hatte der Streuobstanbau in Deutschland seine größte Ausbreitung, danach mussten immer mehr Obstwiesen Bau- und Gewerbegebieten weichen. Dabei liefern diese Obstwiesen auch schmackhaftes Obst für die Lagerung und die Saft-/Weinherstellung.

 

Die NABU Aktiven wollen mit dieser Aktion einen Beitrag leisten, um diese wertvollen Habitate zu erhalten. Nachdem die jungen Bäume einen Pflanzschnitt erhalten hatten, wurden sie in den Wühlmauskorb in hochwertige Komposterde gepflanzt und großzügig mit Wasser angegossen. Auf die Baumscheibe wurde dann noch gehäckseltes Pflanzenmaterial aufgetragen, um die Verdunstung der Bodenfeuchte zu verringern und Unkrautwuchs einzudämmen. In den Folgejahren müssen die Jungbäume bei Trockenheit regelmäßig gegossen werden, außerdem ist jährlich ein Erziehungsschnitt durchzuführen. So hoffen die Naturschützer/innen, dass sich die Bäume gut entwickeln und bald die ersten Früchte den Arbeitseinsatz belohnen. 

Text Klaus Dietrich