Bilder: Holger Hackendahl
Oktober bis März sind die Monate für die Aktiven des NABU Steinheim, in denen die körperliche Arbeit in der freien Natur an erster Stelle steht.
Nachdem vor 2 Wochen die Kopfweiden geschnitten wurden, standen am 7. Dezember Einsätze in luftiger Höhe auf der Tagesordnung. Gegen 9.30 Uhr machten sich Klaus Dietrich, Holger Hackendahl und Norbert Weber, sowie der zuständige Wassermeister an die Besteigung des Steinheimer Wasserturms.
Aufgabe war es, die in ca. 35 Meter Höhe angebrachten beiden Schleiereulenkästen, zu überprüfen und zu reinigen. Gefunden wurden in dem einen Kasten neben dem Kot diverser Bewohner ca. 15 alte nicht ausgebrütete Eier (Art leider nicht bestimmbar); der Eingang des anderen Kasten wurde durch ein Hornissennest versperrt.
Wir hoffen, dass auch in 2019 die Nistkästen genutzt werden.
Mitte des kommenden Jahres ist eine Inspektion geplant.
Danach wurde in der Kleingartenkolonie "Am Rabenstein", ein Waldkauzkasten an einer Eiche auf der Parzelle eines NABU-Mitgliedes angebracht. Da der Nachtgreifvogel in diesem Gebiet schon mehrfach gehört wurde, besteht die begründete Hoffnung, dass er in den nächsten Jahren einziehen könnte. Wir drücken die Daumen.
Bilder: Holger Hackendahl
Am Freitag, den 30. November 2018 trafen sich 4 Aktive zu einem Pflegeeinsatz auf unserer Streuobstwiese, südlich des NSG „Am Rauensee“.
Die dortigen Kopfweiden wurden auf Stock gesetzt und der Abschnitt als Unterschlupf für Kleinsäuger, Insekten und Lurche aufgesetzt. Abgebrochene Äste an einem Apfelbaum und einer Kiefer wurden entfernt. Die dicken Äste wurden als Brennholz hergerichtet. Der Rest wurde als Sichtschutz und Unterschlupf für Singvögel wie Zaunkönig, Rotkehlchen und Meisen aufgesetzt.
Nach ca. 5 Stunden war die Arbeit getan. Müde von der körperlichen Arbeit in der frischen Luft fuhren die Teilnehmer nach Hause.
An dieser Stelle einen herzlichen Dank für die „Zeitspende“ an alle Beteiligten.
Bis zum März 2019 sind noch weitere Einsätze in der Gemarkung geplant. Dazu zählen
Wer einmal an einem Samstag mithelfen möchte oder auch an einem anderen Wochentag freie Kapazitäten hat und gerne für ein paar Stunden körperliche Arbeit an der frischen Luft durchführen möchte melde sich bitte unter nabu-steinheim.de (Kontakt).
Wir werden rechtzeitig Kontakt aufnehmen und über die anstehende Arbeit, Uhrzeit und Ort informieren.
Mitstreiter sind immer willkommen. Die Arbeiten sind nicht allzu schwer.
Insgesamt 1.600 Kilogramm Äpfel haben engagierte Mitglieder des NABU Steinheim auf ihrem Grundstück in der Steinheimer Gemarkung unweit des Naturschutzgebiet Rauer See geerntet und gelesen. Geschüttelt, gerüttelt und gepflückt wurden von den NABU-Mitgliedern alte Apfelsorten wie Goldparmäne, Boskoop und weitere alte Apfelsorten. An zwei Tagen wurde jeweils binnen zwei Stunden 800 Kilogramm heimische und biologisch einwandfreie ungespritzte Äpfel auf die Ladefläche eines Pickups geladen.
Die Keltereien hatten in diesem Spätsommer nicht nur wegen des Steinheimer NABU alle Hände voll zu tun. Naturfreund Klaus Dietrich fuhr die Apfelernte in eine heimische Kelterei. Schon jetzt freuen sich die Naturschützer auf den Äppelwoijahrgang 2018.
Text und Bild: Holger Hackendahl
Zu einer Exkursion zu den Erlenseer Wasserbüffeln im Naturschutzgebiet „Weideswiesen“ begaben sich 20 Naturinteressierte auf Einladung der Steinheimer NABU-Ortsgruppe. Der Natur- und Landschaftsführer Michael Röth führte die Naturinteressierten durch das 157 Hektar große Naturschutzgebiet Weideswiesen-Oberwald bei Erlensee.
Seit 2011 grasen die Wasserbüffel in einem rund 15 Hektar großen extra abgezäunten, außerhalb des trockenen Sommers sonst feuchten Naturschutzgebiet. Zugleich - das gereiche dem FFH-Schutzgebiet (Faune Flora Habitat) zum Vorteil - umgeben vom Ruhlsee bei Langenselbold, Röhricht Rodenbach und der Bulau bei Hanau von europäischer Bedeutung wie Naturexperte Röth beim Start vor der Exkursion zur 14 Tiere zählenden Wasserbüffelherde unterstrich. „FFH heißt auf hessisch „Fiecher, Flanze un ihre Heimat“ wie Röth mit einem Augenzwinkern betonte.
Am Ortsrand, als bereits zahlreiche Weißstörche, Rot- und Schwarzmilane gesichtet waren, ging es zu einem Bachlauf, an dem im Jahr 2015 bis zu 40 Nutrias lebten. Diese oft mit Biber und Bisamratte verwechselnden Nager mit Ursprung Südamerika wurden – weil sie von einigen Bürgern Im Übermaß gefüttert wurden – schnell zahm, fraßen aus der Hand, vermehrten sich stark und höhlten den Hochwasserdamm zum Überflutungsgebiet der Kinzig aus. „Hier war wohl ein Nutriajäger unterwegs, es gibt derzeit deutlich weniger Nutrias“, wies Röth auf die äußerem Merkmale von Biber, Nutria und Bisamratte – zu sehen auf einer Infotafel hin. „Im Nebel wurde im Spessart ein Biber auch schon mal mit einem Bär verwechselt“, merkte er schmunzelnd an.
Nach einer Rast mit Büffelsalami, Bärlauchcreme, Körnerbrot, Imkerhonig und Direkt-Apfelsaft ging es zu Fuß weiter durch den durstenden Wald, in dem auf Grund der großen Trockenheit viele Bäume bereits jetzt ihr Laub abwerfen. Prachtlibelle, Frösche, seltener Aronstab und wild wucherndes indisches Springkraut ging es entlang des ausgetrockneten Naturschutzgebiets, das in der kalten Jahreszeit etlichen Entenarten, Silberreiher und Zwergtaucher als Rückzugs- und Überwinterungsgebiet dient.
Dann waren sie endlich in Sicht und einige lagen sogar in einem schlammigen Tümpel. Die Wasserbüffel. Jeden Sommer vermitteln sie von einer Aussichtsplattform aus den Besuchern das Gefühl auf einer Asienreise zu sein. Ihr jährlicher Auf- und Abtrieb im Frühjahr und Herbst ist zu einem Besuchermagnet geworden, den Winter verbringen sie im Stall ihres Besitzers. Durch die Biotoppflege der Büffel konnten inzwischen auch neue Vogelarten gesichtet werden und auch Grasfrosch und Knoblauchkröte fühlen sich in den „Weideswiesen“ wieder Zuhaus.
Foto und Text: Holger Hackendahl